Von Plakaten über Flyer bis hin zu Social Media – die Möglichkeiten des Marketings für Handwerker sind in der Theorie nahezu unendlich. Gerade kleineren Handwerksbetrieben fehlen jedoch oft das nötige Budget und die Ressourcen, um gross angelegte Werbekampagnen durchzuführen. Wir geben Ihnen hier eine Übersicht über sinnvolle Marketing-Möglichkeiten für kleine Unternehmer.

Der erste Eindruck zählt                                                                                

Vorweg ein paar grundlegende Dinge, die Ihre Wirkung auf potenzielle Kunden positiv beeinflussen:

  • Ein freundlicher, professioneller Ton beim Erstkontakt ist das A und O – ob persönlich, am Telefon oder per E-Mail–. Bleiben Sie auch bei fordernden Kunden entspannt und seriös.
  • Wenn ein Vor-Ort-Termin notwendig ist, um den Arbeitsaufwand einzuschätzen, sollte dieser kostenlos sein. Dies zeigt Ihrem Interessenten, dass Sie ein kompetenter Partner sind, der nicht nur auf Geld aus ist.
  • Verzichten Sie auf leere Werbeversprechen und bieten Sie potenziellen Kunden stattdessen Mehrwert, der Sie von anderen Handwerkbetrieben unterscheidet, etwa eine Checkliste zur Vorbereitung des Projekts und einen kurzen Ratgeber mit wichtigen Informationen.
  • Erfragen Sie bei jedem Neukunden, wie er auf Sie aufmerksam geworden ist. Wenn ein Grossteil Ihrer Kundschaft beispielsweise über Google zu Ihnen kommt, lohnen sich Investitionen in eine moderne Website oder Suchmaschinenwerbung.

Neben diesen Faktoren gibt es zahlreiche weitere Tipps, die Ihnen beim Marketing für Ihren Handwerksbetrieb weiterhelfen.

Tipp Nr. 1: Marketing-Plan erstellen

Bei so vielen möglichen Ansätzen, mit denen Sie das Marketing für Ihren Handwerksbetrieb verbessern können, verliert man schnell den Überblick oder weiss gar nicht erst, wo man am Besten anfängt. Daher raten wir Ihnen, als erstes einen Marketing-Plan zu erstellen. Das klingt komplizierter als es ist – Sie brauchen dafür keinerlei Expertenwissen.

Im ersten Schritt verschaffen Sie sich einen Überblick über sämtliche Werbe-Massnahmen, die Sie aktuell oder in der Vergangenheit unternommen haben und wieviele diese gekostet und genützt haben. Was hat funktioniert und soll beibehalten werden, wo können Sie sich verbessern und welche ganz neuen Mittel möchten Sie gerne testen? Entscheiden Sie sich dann basierend auf Ihrem Budget und Know-how gezielt für einzelne Marketing-Massnahmen. Legen Sie fest, in welchem Zeitraum Sie diese umsetzen möchten und ob Sie dafür gegebenenfalls externe Hilfe benötigen, zum Beispiel um Ihre Website zu aktualisieren oder Mitarbeitende für bestimmte Bereiche zu schulen.

So behalten Sie stets den Überblick und gehen sicher, dass Sie im Budget bleiben. Auch wenn Marketing für viele Handwerker Neuland ist, können Sie mit einem einfachen Marketing-Plan eine gute Basis für erfolgreiche Massnahmen schaffen.

Tipp Nr. 2: Kennen Sie Ihre Kunden!

Dieser Tipp mag logisch klingen, aber bildet die Grundlage für alle weiteren Marketing-Massnahmen: Definieren Sie Ihre Zielgruppe. Nur wenn Sie wirklich wissen, wer Ihre potenziellen Kunden sind, können Sie Ihre Werbung so gestalten, dass sie sich angesprochen fühlen. Der einfachste Weg ist es, Ihre bisherigen Kunden und Aufträge durchzugehen und so Ihr Einzugsgebiet zu bestimmen. Weitere interessante demographische Merkmale sind das Alter, Geschlecht und gegebenenfalls Einkommen Ihrer Zielgruppe – solche Angaben helfen Ihnen dabei, die Probleme Ihrer Kunden zu thematisieren und Ihre Dienstleistung als Lösung zu präsentieren.

Tipp Nr. 3: Erstellen Sie eine Kundendatenbank

Wenn Sie schon dabei sind, Ihre erledigten Aufträge durchzugehen, nutzen Sie die Gelegenheit und erstellen Sie eine Kundendatenbank, in der Sie alle Aufträge, Adressen und Notizen erfassen. Dort können Sie beispielsweise Geburtstage Ihrer Kunden hinterlegen und automatische Glückwunsch-E-Mails verschicken, um eine persönlichere Beziehung aufzubauen. Wenn Sie interessante Neuigkeiten haben, die Sie veröffentlichen möchten, können Sie die Daten auch für einen Newsletter nutzen. Unser liebster Marketing-Tipp für Handwerker: Schicken Sie Kunden einige Monate nach Fertigstellung des Projekts eine Mail und fragen Sie nach der Zufriedenheit – so bleibt Ihr Betrieb Ihren Kunden als zuverlässiger Partner präsent.

Tipp Nr. 4: Investieren Sie in Kundenbindung

Marketing für Handwerker muss nicht immer nur auf Neukundengewinnung abzielen – auch die Kundenbindung ist ein wichtiger Faktor. Eine Datenbank und Newsletter-E-Mails sind schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Sie können davon ausgehen, dass zufriedene Kunden Ihre Dienstleistungen bei Bedarf erneut in Anspruch nehmen oder diese ihren Freunden und Bekannten weiterempfehlen. Daher lohnt es sich, Kontakt zu halten und den Kunden im Gedächtnis zu bleiben – natürlich unaufdringlich und nicht zu oft. Mehr Tipps zur Kundenbindung und Neukundenakquise haben wir in einem weiteren Blogbeitrag für Sie gesammelt.

Tipp Nr. 5: Marketing im Handwerk mit dem richtigen Netzwerk

Setzen Sie sich mit Unternehmen und Handwerkern in Verbindung, die andere Dienstleistungen anbieten als Ihr Betrieb, aber die gleiche Zielgruppe haben. Vielleicht haben Sie sogar in der Vergangenheit an grösseren Projekten zusammengearbeitet? Dann macht es Sinn, in Kontakt zu bleiben, Kunden gegenüber Empfehlungen auszusprechen und vielleicht sogar gemeinsame Angebote zu erstellen. So bieten Sie Ihren Kunden einen besonderen Mehrwert und heben sich von Konkurrenten ab.

Tipp Nr. 6: Professioneller Auftritt dank Firmenlogo

Ihr Logo repräsentiert Ihr Handwerksunternehmen nach aussen und sollte daher einerseits Ihre Dienstleistung widerspiegeln und andererseits einen gewissen Wiedererkennungswert haben, damit es eindeutig mit Ihrer Firma identifiziert wird. Daher ist es sinnvoll, den Auftrag zu einer Logogestaltung einem professionellen Designer zu erteilen. Die kostengünstige Alternative hierzu wäre, den Auftrag an einen Freelancer zu vergeben, beispielsweise über Plattformen wie Fiverr oder Freelance.de.

Verwenden Sie Ihr Logo auf sämtlichen Dokumenten, Couverts und Visitenkarten. T-Shirts Ihrer Mitarbeiter, das Firmenauto und der Firmensitz bieten weitere Möglichkeiten, das Firmenzeichen an prominenter Stelle zu platzieren.

Tipp Nr. 7: Flyer – der Klassiker

Auch in Zeiten der Digitalisierung sind Flyer und Broschüren immer noch ein relevantes Marketingmittel für Handwerksbetriebe. Lassen Sie sich einen ansprechenden und informativen Flyer designen, mit Ihren Dienstleistungen versehen und drucken. Durch Verteilen, Postversand oder als Zeitungsbeilage erreichen Sie für wenig Geld eine grosse Menge an potenziellen Kunden.

Hier kommt auch Ihr neues Firmenlogo zum Einsatz – orientieren Sie sich bei der Gestaltung der Flyer an dem Design und den Farben, damit das Endprodukt harmonisch wirkt. Idealerweise lassen Sie beides beim gleichen Designer erstellen und sich für den Flyer eine Blanko-Vorlage bauen, in der Sie selbst am Computer Texte einfügen können. So können Sie bei Neuerungen oder besonderen Aktionen Ihr eigenes Material erstellen.

Sollten Sie aktuell kein Budget für einen Designer haben, finden Sie im Internet kostengünstige Vorlagen, in die Sie Ihr Logo und Ihren Anzeigentext selbst einfügen können. Oft reicht schon eine kurze Google-Suche, um fündig zu werden.

Tipp Nr. 8: Mit Visitenkarten den persönlichen Kontakt pflegen

Die Visitenkarte ist ein Zeichen der persönlichen Geschäftsbeziehung. Erstellen Sie für sich und Ihre Mitarbeiter einfache, informative Kärtchen mit Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Firmenadresse und allenfalls der Webseite. Auch hier ist wichtig, dass Ihr Firmenlogo prominent vertreten ist und die Visitenkarte vom Design und der Farbauswahl zu anderen Materialien wie z. B. Flyern passt, da Sie mit dieser Art von Marketing den Wiedererkennungswert Ihrer Firma steigern wollen. Verteilen Sie die Visitenkarten auf Messen, bei Events oder Treffen mit Kunden.

Tipp Nr. 9: Setzen Sie auf Aussenwerbung

Gerade in ländlichen Gegenden und Kleinstädten, die nicht mit Werbung überfüllt sind, können Sie mit mobilen Werbeflächen und gezielter Aussenwerbung gute Effekte erzielen. Nutzen Sie Werbetafeln oder Bauschilder an allen Baustellen, an denen Sie aktuell tätig sind, damit potenzielle Kunden sehen können, woran Sie arbeiten und welche Leistungen sie von Ihnen erwarten können. Wenn Sie das Einzugsgebiet Ihrer Kunden vergrössern wollen, testen Sie temporäre Aussenwerbung in umliegenden Dörfern und Städten.

Tipp Nr. 10: Marketing für Handwerker mit der eigenen Webseite

Die meisten Personen ziehen bei der Suche nach einem Handwerker das Internet zurate. Entweder Ihre Webadresse wurde bereits auf einem Flyer oder dem Firmenfahrzeug gesehen oder die potenziellen Kunden landen über eine Suchmaschine wie z.B. Google auf Ihrer Webseite. Dort erhalten Interessenten einen ersten Eindruck von Ihrem Unternehmen und Ihren Leistungen.

Eine ansprechende Seite zu gestalten und diese zu pflegen ist deshalb sehr wichtig. Sorgen Sie ausserdem dafür, dass Ihre Webseite dank sogenanntem responsivem Design mobilfreundlich ist und auch auf dem Handy optimal dargestellt wird. Am besten wenden Sie sich dafür an einen Experten, der Ihre Seite prüft und gegebenenfalls für Sie optimiert.

Tipp Nr. 11: Holen Sie Kundenbewertungen ein

Bei Handwerkern verlassen sich viele Kunden auf Empfehlungen von Bekannten und gute Bewertungen für abgeschlossene Projekte. Bitten Sie daher Ihre zufriedenen Kunden nach Beendigung Ihrer Arbeit, Bewertungen bei Google oder Bewertungsportalen für Sie abzugeben. Diese können Sie auch auf Ihrer Webseite oder auf Werbematerial einbauen, um künftige Kunden zu überzeugen.

Tipp Nr. 12: Marketing für Handwerker auf Social Media

Social Media ist mittlerweile in allen Altersklassen angekommen – mit hoher Wahrscheinlichkeit sind auch Ihre Kunden bei Facebook, Instagram und Co. Nutzen Sie diese Kanäle, um direkt mit Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten und profitieren Sie von der enormen Reichweite. Veröffentlichen Sie beispielsweise Bilder von fertigen Projekten, Updates zu aktuellen Aufträgen oder Ihrem Team. So geben Sie einen ersten Eindruck von Ihren Leistungen und der Qualität Ihrer Arbeit. Marketing für Handwerker auf Social Media hat ausserdem den Vorteil, dass Interessenten Sie dort direkt kontaktieren oder Fragen stellen können.

Tipp Nr. 13: Mit Verzeichniswerbung zur Auftragsakquisition

Mit einem Eintrag im branchenspezifischen Verzeichnis können Handwerker viele Kunden erreichen. Im Gegensatz zu vielen klassischen Werbeformen gerät der potenzielle Auftraggeber erst dann mit einer Anzeige von Ihnen in Kontakt, wenn er von sich aus nach der Dienstleistung sucht, die Sie anbieten. Deshalb ist diese Art von Werbung besonders effizient. Erfahren Sie mehr über Verzeichniswerbung.

Tipp Nr. 14: Regional verankert mit Sponsoring

Die Präsenz bei Events ist ein einfaches Mittel, um lokal Marketing für Ihren Handwerksbetrieb zu betreiben. Sponsern Sie den Fussballclub in Ihrer Umgebung und lassen Sie Ihr Logo auf dessen Trikots drucken, bringen Sie beim Tennisplatz ein Banner an oder verteilen Sie am Dorffest Gutscheine und Bratwürste. Ihre Firma sorgt so für Gesprächsstoff und durch die Unterstützung erhalten Sie zusätzlich positive Aufmerksamkeit.

Tipp Nr. 15: Besuchen Sie Messen und Events

Einer der klassischen Wege, auf denen Sie für Ihr Unternehmen werben können, sind Handwerks- und Baumessen oder vergleichbare Events in der Umgebung. Dabei müssen Sie gar nicht in einen aufwändigen Messestand oder Werbegeschenke investieren – wichtig ist, dass Sie offen auf Interessenten zugehen, Fragen beantworten und sich als verlässlicher Partner präsentieren. Zudem reicht es, wenn Sie potenziellen Kunden auf Nachfrage eine Visitenkarte oder einen Flyer mitgeben, und diese nicht wahllos verteilen.

Gezieltes Marketing bringt Handwerker weiter

Natürlich müssen Sie nicht alle der obenstehenden Tipps umsetzen, um erfolgreiches Marketing für Ihren Handwerksbetrieb zu betreiben. Suchen Sie sich einige der Massnahmen aus, erstellen Sie einen übersichtlichen Plan und geben Sie allen Aktionen genug Zeit, um Wirkung zu entfalten. So sind Sie Ihrer Konkurrenz dank gezieltem Marketing für Handwerker einen grossen Schritt voraus.

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