ESG kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und steht als Abkürzung für Environment, Social, and Governance, also für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Gerade das Thema Umwelt hat in der Baubranche eine hohe Bedeutung. Über 30 Prozent der CO2-Emissionen weltweit werden von der Bauwirtschaft verursacht und die Branche ist der grösste Verbraucher von Rohstoffen. Allein die Realisierung eines Gebäudes macht bereits zwei Dritteln des gesamten Kohlendioxid-Fussabdruck im Lebenszyklus einer Immobilie aus.

Die Zukunft des Baugewerbes

Der gesellschaftliche Druck und gesetzliche Rahmenbedingungen nehmen zu. «Grüne Strategien», wie zum Beispiel der Green Deal der EU geben mit der jüngsten EU-Taxonomie Ziele vor, die eine radikale Reduktion des CO2-Verbrauchs in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einfordern.

Gebäudestandards, die den Energieverbrauch massiv reduzieren, werden mit den steigenden Energiepreisen, der CO2-Abgabe auf Brennstoffe und dem wachsenden Umweltbewusstsein immer wichtiger. Im Bereich des Energiebedarfs konnten in den letzten Jahren schon viele Fortschritte erzielt werden. Nun rücken immer mehr auch weitere Umweltauswirkungen des Bauens in den Fokus. Die Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung von Baustoffen sind sehr energieintensiv und somit ebenfalls relevant für die Nachhaltigkeit eines Bauprojektes.

Für den nachhaltigen Bau und die Realisation von Gebäuden ist die Kreislaufwirtschaft («circular economy») ein zentraler Baustein innerhalb der ESG-Strategie. Immobilien der Zukunft sollen zum Depot für Rohstoffe werden und die benötigte Energie «sauber und grün» selbst produzieren. Wie es etwa auch Madaster Schweiz vormacht, werden künftig alle verbauten Stoffe in einem Gebäude festgehalten und zugleich definiert, wie «kreislauffähig» sie sind.

Die drei Buchstaben ESG adressieren nebst dem Umweltaspekt auch das wirtschaftliche Handeln von Unternehmen, welches neben dem wirtschaftlichen Erfolg Effizienz- und Transparenzgewinne in den Bereichen Soziales und Unternehmensführung anstrebt. Der Umkehrschluss lautet: Mit einer ordentlichen ESG-Strategie und mit klar bestimmbaren und eindeutigen Zielen beim Ressourcenverbrauch lassen sich langfristig Rendite und Wertstabilität von Gebäuden durch nachhaltiges Bauen erhalten, wenn nicht sogar steigern.

Finanzielle Risiken minimieren

In Hinblick auf Immobilieninvestments wird die Nicht-Erfüllung der ESG-Kriterien zum finanziellen Risiko. Alle Akteure der Branche müssen sich bei ihren Liegenschaften von der Realisation, über den Betrieb und bis zum Rück- oder Umbau diesen Themen stellen – und zwar in allen drei Bereichen. Doch hierin stecken auch grosse Chancen und neue interessante Geschäftsmodelle.

Jede Unternehmung muss für sich eine Definition finden, wie sie die Vorteile einer ESG-Strategie nutzen will und kann. Das Setzen eines exakten Zieles entscheidet über die Aktionen, notwendige Werkzeuge und Instrumente bei der Realisation eines Gebäudes und im späteren Betrieb.

Die Verfügbarkeit und das Management der relevanten Gebäudedaten sind von zentraler Bedeutung, wenn man die ESG-Strategien effektiv umsetzen und steuern will. Das Reporting muss bereits alle Massnahmen im Planungs- und Bauprozess erfassen, damit die ESG-Konformität anschliessend bewertet und dargestellt werden kann.

Der Weg zur ESG-konformen Bauwirtschaft

Nicht zu unterschätzen und nicht zu vergessen sind in diesem Zusammenhang die Faktoren Soziales und Unternehmensführung: Firmen müssen Grundsätze wie Geschlechtergerechtigkeit, Diversität und Chancengleichheit in ihrer täglichen Arbeit garantieren. Zudem sollten sie konsequent auf transparente Vergabeprozesse setzen und dabei strikt gegen Korruption und illegale Preisabsprachen vorgehen. Wer diese Anforderungen beherzigt, wird in der Bau- und Immobilienwelt von morgen bestehen und erfolgreich sein können.

Die Bauwirtschaft und die Projektentwickler befinden sich hier im Lebenszyklus eines Gebäudes am Anfang. Bereits bei der Planung und beim Bau einer Liegenschaft werden die «grünen Grundsteine» für eine ressourcenschonende Immobilienwelt und nachhaltiges Bauen gelegt.

Wie unterstützt die Ausschreibungsplattform die Baubranche hinsichtlich ESG und Nachhaltigkeit?

Olmero digitalisiert und dokumentiert den Ausschreibungsprozess und ermöglicht so eine transparente, einfache und effiziente Dokumentation der Aktivtäten im gesamten Submissionsprozess von der Offertanfrage, über den Kalkulationsprozess inkl. elektronischen Materialanfragen und die Auswertung der Angebote bis hin zur Vergabe.

Umwelt: Wichtig ist hier die digitale Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Architekten, Handwerkern und Lieferanten und Produzenten. Dadurch werden Ressourcen gespart, Emissionen verringert und Abfall vermieden.

Soziales: Durch die elektronische Zusammenarbeit werden Arbeitsstunden bei allen projektbeteiligten Firmen eingespart. Mitarbeiter können effizienter Arbeiten und in den freiwerdenden Stunden, interessantere Arbeiten ausführen als sinnlose und fehleranfällige Kopier- oder Dateneingabearbeiten erledigen. Zudem ermöglicht die Plattform auch sämtliche Arbeiten standortunabhängig zu erledigen (zum Beispiel: familienfreundlich aus dem Homeoffice).

Unternehmensführung: Gerade im Bereich der firmenübergreifenden Arbeiten wie im Offertprozess ist es für alle beteiligten Firmen wichtig, dass die Daten, obwohl sie mit unterschiedlichen Firmen geteilt werden, jederzeit sicher sind. Ebenso wichtig ist, dass durch den dokumentierten Prozess und den regionalen und überregionalen Marktplatz der Plattform Preisabsprachen verhindert werden und dass offensichtlich zu günstigste oder zu teure Angebote erkannt werden können.

Möchten Sie mehr zum Thema «Transparenz im Ausschreibungsprozess» erfahren, dann vereinbaren Sie gerne ein kostenloses Beratungsgespräch unter http://consulting.olmero.ch/de/termin.

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